Die Natur kommt Stück für Stück zur Ruhe, nur noch ein paar blasse Farben sind in der dunkler werdenden Umgebung zu finden. In Samen und Wurzeln sammelt sich die Energie der Pflanzen und wartet auf ein Wiedererwachen im Frühling. Innere Werte und der Kern des Wesens treten in den Vordergrund, während Äußerlichkeiten unauffälliger und gleichförmiger werden.

Nephrit unterstützt in dieser Zeit dabei, dass wir uns nicht in uns selbst verlieren. Unentschlossenheit wird überwunden, wir bleiben dank des Steins handlungsfähig und kreativ. Neutralität und Toleranz werden unterstützt, Spannungen abgebaut - so kann der Nephrit ein hilfreicher Begleiter sein, wenn in kalten und dunklen Zeiten die Gefahr einer grüblerischen Stimmung aufkommt. Nephrit gilt auch als guter Begleiter, um Kummer leichter zu überwinden und hilft dabei, grüblerische Zweifel positiv aufzulösen.

Der Name Nephrit ist griechischen Ursprungs („nephron“ = Niere). In der Antike war er als Nierenheilstein bekannt und in den frühen Kulturen Neuseelands und Südamerikas hatte der Nephrit eine besondere Stellung. Nephrit ist durch dichte, feinfasrig verfilzte Aggregaten extrem zäh und widerstandsfähig und eignet sich zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen. In Europa fand man Steinäxte aus Nephrit aus der Jungsteinzeit. Wegen des seltenen Vorkommens handelt es sich hierbei um sehr wertvolle und begehrte Objekte.

Als die Konquistadoren zur Zeit der Entdeckung und Eroberung Amerikas bei den Indianern Mittel- und Südamerikas Amulette aus grünem Stein fanden, wurden diese für heilbringend bei Nierenleiden gehalten und „pietra de ijada“, d.h. „Stein der Lendengegend“, genannt. Daraus entstand die Bezeichnung Jade.

Für Nephrit gibt es zahlreichen Synonyme, wie Beilstein, Bitterstein, Griesstein, Kahurangi, Kashgar-Jade, Kawa-Kawa, Nierenstein, Punammustein, Wyoming-Jade und Yü-Stein.

Chemische Formel: Ca2(Mg,Fe)5(Si8O22)(OH,F)+ OH,F

Mineralklasse: Ketten-Silikate, Aktinolith-Familie

Farbe: Grün

Glanz: Glas- bis Fettglanz

Kristallsystem: monoklin

Mohshärte: 6 bis 6,5

Spaltbarkeit: vollkommen in Längsrichtung

Vorkommen: Australien, China, Deutschland, Großbritannien, Guatemala, Indonesien (Details siehe unten), Japan, Kanada, Mexiko, Neuseeland, Polen, Russland, Schweiz, USA (Alaska)

Entstehung: metamorph bei der Bildung von Aktinolithschiefern

Der Begriff "Jade" ist nicht eindeutig einem Mineral zugeordnet, sondern wird für verschiedene grüne Schmucksteine verwendet, meist aus Nephrit oder Jadeit. Der Begriff wurde ca. um 1800 aus dem Französischen übernommen und geht wiederum zurück auf den spanischen Begriff ijada für "Weiche, Flanke". In der Fügung piedra de la ijada bedeutet er Flanken-, Lendenstein, da bereits die Spanier entdeckten, dass (Nephrit)-Jade bei den Ureinwohnern Lateinamerikas als Schutzstein für die Nieren etc. zum Einsatz kam. Zugrunde liegt dem spanischen Ausdruck der lateinische Begriff. īlia (Plural) "Magen, Eingeweide, die Weichen"

Im Chinesischen wird der Begriff "Yù" (玉) allgemein verwendet für einen "königlichen Stein", etwas sehr Edles und Teures, das nur dem Kaiser und hohem Adel zugänglich war. Das chinesische Schriftzeichen zeigt den engen Bezug zum König, denn es besteht im wesentlichen aus seinem Symbol: "Wáng" (王).  Jade galt in China seit Jahrtausenden als Zeichen des Kaisers und wurde für edle Schnitzereien verwendet und als Gravurstein für das kaiserliche Siegel.

Wenn es darum geht, unter äußerem Druck die eigene Identität zu bewahren, ist der Nephrit ein Stein erster Wahl. Er ist ein traditioneller Schutzstein gegen aggressive geistige Angriffe. Er hilft dabei, Kummer und Spannungen abzubauen, damit wieder Ausgeglichenheit und innerer Frieden herrschen können. Nephrit fördert die Kreativität und wirkt unterstützend bei Entscheidungsschwierigkeiten, die durch sinnloses Grübeln entstanden sind. Als Stein des Ausgleichs und der Balance hilft er, den goldenen Mittelweg zwischen Aktivität und Ruhe zu finden. In China gilt der Nephrit traditionell als Stein für den Ausgleich von Yin und Yang.

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